Maschinenschriften
23 Dezember 2022

Festtagsgedanken

Daniel Biallas
Festtagsgedanken  Ein Blick auf den Kalender offenbart: das Christkind steht vor der Tür. Eine meiner frühesten Erinnerungen an die Weihnachts- und Adventszeit ist, dass mich als Kind die vielen Lichter fasziniert haben. Und da gab es im Kehl der frühen 1980er eine kleine Besonderheit. Denn damals hatte Kehl noch eine französische Kaserne und ein Wohnviertel für die französischen Familien. Nun war es damals so, dass in Deutschland nahezu alle Lichterketten und Weihnachtsbäume weiß waren, während in Frankreich die bunten Lämpchen mit großem Abstand beliebter waren. Und so war es für mich immer sehr spannend zu raten, ob denn nach der nächsten Ecke bunte oder weiße Lichter zu sehen sein werden, wenn wir durch die Stadt spazierten. Was unseren eigenen Weihnachtsbaum anging, so wurde er im Advent gekauft, auf dem Balkon geparkt und erst am 24. hereingeholt, aufgestellt und gemeinsam geschmückt. Meine Eltern achteten aber darauf, dass ich die Beleuchtung erst zur Bescherung zu sehen bekam.  Was das Essen angeht, waren wir an Heiligabend übrigens weder "Team Drei-Gänge-Menü" noch "Team Bockwurst und Kartoffelsalat" - meine Eltern gingen, so weit ich mich erinnere, mit mir sehr bescherungsungeduldigem Kind, einen überaus praktischen Mittelweg: es gab etwas feineres, was es bei uns sonst nicht so gab, aber als eher schnelle Mahlzeit. Die großen langen Festtagsessen gab es dann am 25. und 26. Dezember.  Während Erzählungen zufolge in Teilen der Verwandtschaft der Baun dann teilweise bis Mariä Lichtmiss stehenbleiben durfte (also bis zum 2. Februar), wurde er bei uns stets zu Dreikönig (6. Januar) abgeschmückt, und da wir im 7. beziehungsweise später im 6. Stock wohnten und nicht das Treppenhaus vollnadeln wollten, vom Balkon hinunter geworfen, um ihn dann zur Sammelstelle zu bringen. Und ja, natürlich stand immer jemand von uns unten auf dem Platz, um sicherzustellen, dass sich niemand sonst auf dem Platz aufhielt, als der Baum seine Reise nach unten antrat.  Heute pflege ich eigentlich keine Weihnachtstraditionen. Ich lebe allein und arbeite entweder über Weihnachten oder verreise, wenn ich Urlaub habe, daher sieht meine Wohnung aus wie immer.   Euch wünsche ich in jedem Fall schöne Feiertage, egal, wie ihr sie verbringt. Lasst es euch gut gehen und startet gut ins neue Jahr.

This article was updated on 24 Januar 2024

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Daniel Biallas

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